Haben Sie gewusst, dass Hunde Einzelheiten und Farben anders wahrnehmen als wir selbst? Doch keinesfalls sind sie dabei benachteiligt. Denn sie haben ein Sehvermögen entwickelt, das der eigenen Art dienlich ist.

 

Früher hatte man angenommen, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können. Heute gilt es als wissenschaftlich gesichert, dass Hunde bei verminderter Farbintensität etwa wie Menschen sehen, die rot-grün farbenblind sind. Gut wahrgenommen werden Gelb und Blau, Rot im Gelb- und Grün im Graubereich.

 

Da Hunde Jäger sind, nehmen sie bewegliche Objekte auch auf größere Entfernungen sehr gut wahr. Verhält sich die potentielle Beute auf Distanz regungslos, sehen sie diese nicht. So kann es auf den ersten Blick auch mal möglich sein, dass Vierbeiner ihren Zweibeiner im eigenen Garten zunächst übersehen. Kommt nur minimal Bewegung ins Spiel, etwa eine wehende Haarlocke, so entgeht das einem Hund nur selten. Schließlich ist Bewegungssehen der Schlüssel zum Verfolgen der Beute.

 

Durch ihre seitlich am Kopf gelagerten Augen haben Hunde ein weiteres Gesichtsfeld als Menschen und können deshalb auch schräg nach hinten sehen. Die seitliche Lage der Hundeaugen ist dagegen auch für eine viel schlechtere räumliche Tiefenwahrnehmung als bei Zweibeinern verantwortlich. Auf kurze Entfernung sehen Hunde deshalb nicht sehr scharf. Der Mensch ist hier etwa sechsfach überlegen.

 

Kleine und große Hunde - sehen sie gleich? Grundsätzlich ja. Befindet sich indes ein sehr kleiner Hund inmitten einer hohen Wiese, begrenzt das Gras sein Sehvermögen in die Ferne komplett. Ungeachtet dessen besitzt der Hund aber auch noch seine hervorragende Nase und sein ausgezeichnetes Gehör, welche ihm nun seinen Weg weisen.

 

Im Gegensatz zu uns Menschen befindet sich bei Hunden am Augenhintergrund das Tapetum lucidum, das ist eine spiegelähnliche Fläche. Sobald Dämmerlicht die Netzhaut durchdringt, wird es reflektiert und sozusagen nochmals genutzt. Damit ist Dämmerungssehen bei Hunden wie bei allen Beutegreifern hervorragend ausgebildet.